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Ständig erreichbar – wenn Arbeitnehmer in den Ferien nicht abschalten

Rund um die Uhr erreichbar, immer und überall – ein Zwang, selbst im Urlaub. Doch es ist Realität für viele Menschen. Arbeiten im Park, auf dem Sofa und selbst am Strand im Urlaub werden noch Fragen des Chefs beantwortet. Etwa jeder dritte Erwerbstätige hat in seinem letzten Urlaub mindestens einmal in die Dienst-Mails geschaut.Handy und Tablet machen es möglich, dass Arbeitnehmer immer und überall im Einsatz sein können. So ergab eine Meinungsumfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur, dass fast jeder zweite Erwerbstätige in Deutschland nach Feierabend seine beruflichen E-Mails checkt. Und 20 % der Beschäftigten werden zudem mindestens einmal pro Woche nach Feierabend dienstlich angerufen. Oder man geht einfach mal früher nach Hause und loggt sich später wieder ein – die dank moderner Kommunikationsmittel mögliche Flexibilität wird in der heutigen Arbeitswelt gefeiert. Doch es zeigen sich mehr und mehr Schattenseiten.

Einzweischneidiges Schwert

Wie so vieles in unserem Lebensalltag ist auch die Erreichbarkeit ein zweischneidiges Schwert. Einerseits wird dadurch flexibles Arbeiten ermöglicht, was im Interesse der Beschäftigten ist. Andererseits ist die ständige Erreichbarkeit für viele Beschäftigte zunehmend belastend und mit dem Verlust von Erholzeiten verbunden. Stressbedingte Gesundheitsbeschwerden wie Bluthochdruck und psychische Beschwerden wie Ängstlichkeit, Schlafstörungen, Burnout oder ernsthafte Krankheiten wie Depression sind schlimmstenfalls die Folge.

Keine Chance zur Ruhe zu kommen

Eine aktuelle Studie der Initiative Gesundheit und Arbeit (iga) bestätigte, dass ständig für den Beruf auf Abruf zu stehen auf die Gesundheit schlagen kann. Ein Fünftel der Befragten dieser Studie gaben an, in ihren Schlaf- und Erholungszeiten beeinträchtigt zu sein. Zudem fühlte sich ein Drittel der Befragten im Familienleben und bei Freizeitaktivitäten eingeschränkt. Der Anteil der Beschäftigten, die wegen der ständigen Erreichbarkeit nicht zur Ruhe kommen, so die Studie, sei signifikant größer als bei Beschäftigten mit klar abgegrenzter Freizeit.

Das Recht auf Nichterreichbarkeit

So ist es nicht verwunderlich, dass gut 60 % Prozent der Befragten, die in der Freizeit vom Arbeitgeber erreichbar sind, sich deshalb gesetzliche oder betriebliche Regelungen für die Erreichbarkeit wünschen. Bei den Partnern der Berufstätigen ist der Leidensdruck der iga-Studie zufolge noch höher. So sind 83 % für klare Regelungen und fast 70 % sprachen sich dafür aus, dass die Erreichbarkeit ganz wegfällt.

Einige Konzerne wie die Telekom, BMW und Volkswagen haben inzwischen Schutzmechanismen/Regelungen für ihre Mitarbeiter eingeführt. Doch die überwiegende Mehrzahl der Beschäftigten ist im Mittelstand, den kleinen und mittleren Unternehmen (KMU), im Handwerk und kommunalen Betrieben beschäftigt. Und hier fehlt es meist an Ressourcen, um die Problematik der ständigen Erreichbarkeit und deren Folgen gezielt anzugehen.

 

 

Gerne beraten wir Sie zu diesem Thema individuell und informieren Sie in einem unverbindlichen Gespräch über viele interessante Lösungsmöglichkeiten. Schreiben Sie uns oder rufen Sie einfach an – wir freuen uns darauf, mit Ihnen ins Gespräch zu kommen.

 

Herzlichst

Ihr Gereon Stolle & Team