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  • Arbeitnehmer 50 plus – Sind ältere Bewerber wirklich chancenlos?

    Wer mit 50 Jahren arbeitslos wird, gilt als „schwer vermittelbar“. Schuld sei meist das Alter, sagen die Betroffen. Aber es gibt auch Firmen, die auf ältere Bewerber setzen – und Erfahrung schätzen.

    • Kluge Firmen stellen Manager ein, die ihr Können bereits bewiesen haben
    • Die ältere Generation bringt diese Führungserfahrung und Flexibilität mit
    • Im Gegensatz zu Jüngeren wollen Ältere eine langfristig angelegte Position

    Mit 50 Jahren gehört man zum alten Eisen! Nein, das ist ein weitverbreitetes, vollkommen ungerechtfertigtes Vorurteil. Eine allzu pauschale Aussage, die alle Vorteile älterer Managerinnen und Manager ausblendet. Das Gegenteil ist der Fall: Viele meiner Beratungsklienten sind zwischen Anfang 40 und Mitte 50. Und sie alle bekommen eine neue Verantwortung als Führungskraft! Ich bin davon überzeugt, dass diese erfahreneren Führungspersönlichkeiten ein großer Gewinn für unsere Wirtschaft und damit auch für unsere Gesellschaft sind. Denn sie bringen ganz wichtige Kompetenzen und einen gereiften Charakter mit, und darauf kommt es in Führungspositionen, insbesondere in Zeiten mit schwierigerem Fahrwasser, an.

    Erfahrene Führungskräfte können konkrete Erfolge vorweisen

    Ältere Managerinnen und Manager haben meist schon viele Herausforderungen erlebt und gemeistertSie sind erfahren im Umgang mit immer neuen Eigentümerstrukturen, sei es das Konzerntochterunternehmen, der Familienbesitz oder das Private Equity. Und sie kennen sich in der Regel in vielen Unternehmensphasen – von Krise über Stagnation bis Expansion – aus. Sie gehen all das gelassener an und bewältigen es auch erfolgreicher! Das Gegenargument, die älteren Manager seien doch nicht mehr flexibel, lasse ich nicht gelten. Wer mit 50 noch mal eine Führungsaufgabe mit größerer Verantwortung übernimmt, weiß, dass es kein ruhiges Absitzen der Zeit wird.

    Klug handelnde Unternehmen stellen Führungskräfte ein, die schon für andere Firmen nachvollziehbaren Nutzen erreicht haben. Und zwar konkrete Erfolge in harten Fakten: zum Beispiel Kostensenkungen, Umsatzerhöhungen und Gewinnsteigerungen. Führungskräfte um die 50 haben dabei eine Menge zu bieten!

    Die ältere Generation lebt eine gesunde Mischung der Führung

    Außerdem wissen erfahrene Managerinnen und Manager in der Regel, was führen heißt und wie man das macht. Sie brauchen keine Zeit zum Experimentieren. Sie sind aber auch noch jung genug, um sich moderneren Führungsmethoden zu öffnen. Meine Erfahrung ist, dass Führungskräfte dieser Generation eine gesunde Mischung leben: Sie übertragen ihren Mitarbeitern Aufgaben und Verantwortung und lassen sie eigenständig sowie im Team arbeiten. Zugleich haben sie ein wachsames Auge auf die delegierte Arbeit. Und sollte es mal schiefgehen, geben sie Rückendeckung und Unterstützung. Berücksichtigen wir noch, dass die meisten Akademiker erst mit Anfang oder Mitte 30 in verantwortungsvollere Jobs kommen, hat die 50-jährige Führungskraft einen wirklich guten Reifegrad. Die ihm eigene unternehmerische Intuition, das wurde in wissenschaftlichen Studien belegt, brauchte zur Entstehung vor allem eines: viel, viel Erfahrung.

    Reifere Manager bieten also enorme Vorteile für Unternehmen. Und das für eine lange Zeit. Frage ich meine Klienten, wie lange sie noch arbeiten wollen, ist kaum einer dabei, der mit 60 Jahren aufhören will. Übrigens haben die allermeisten das Ziel, eine langfristig angelegte Position zu finden. Im Gegensatz zu jungen Managern, die noch Karriere machen wollen und dafür öfter mal die Firma wechseln müssen, bleibt der 50-Jährige dem Unternehmen lange erhalten – durchaus noch 10 bis 15 Jahre. Das ergab auch eine Umfrage der GfK Marktforschung von 1265 Befragten für den Bankenverband. Demnach wollen 32 Prozent am liebsten erst zwischen 65 und 69 Jahren in den Ruhestand gehen. Über ihren 70. Geburtstag hinaus möchten sogar neun Prozent noch arbeiten.

    Auch ich hatte schon einmal meine Zweifel, heute weiß ich... die Jüngeren laufen zwar schneller aber ältere Mitarbeiter kennen die Abkürzung und bringen die Erfahrung ein. Damit sind sie häufig schneller am Ziel oder zumindest zeitgleich. Potentiale sind keine Frage des Alters.

    Erfahrung Älterer als Fahrtwind der Zukunft

    Eine gute Botschaft für den Arbeitgeber. Er ist nun gefragt, seine wertvollen Älteren aufmerksam zu pflegen und innovative Anreize für eine längere Zusammenarbeit zu schaffen. Denn zukünftig werden die Erhaltung der Leistungskraft und die passende Qualifikation wichtiger als das Alter sein! Somit bleiben dem Unternehmen Fachkräfte und ein wichtiger Produktionsfaktor länger erhalten: die Erfahrung! Altersgerechte Arbeitsbedingungen verbunden mit einer kontinuierlichen, altersgerechten Weiterbildung, auch zur eigenverantwortlichen Gesunderhaltung, ist ein Weg der Zukunft.

    Firmen und Menschen zu unterstützen und zu begleiten, um neue Wege und Perspektiven zu erarbeiten, ist unsere Profession, die wir mit Begeisterung wahrnehmen.

    Ein Anruf 02162 – 354 218 oder eine E-Mail genügt. Wir freuen uns mit Ihnen ins Gespräch zu kommen!

    Herzlichst

    Ihr Gereon Stolle und Team

  • Kritik am deutschen „Akademiker-Wahn“

    Der ungebremste Trend zur Akademisierung sorgt jedes Jahr für viele neue Jungakademiker auf dem Arbeitsmarkt. Und auch in den kommenden Jahren dürfte die Zahl der Berufsanfänger mit akademischem Abschluss deutlich weiter wachsen. Aber warum entscheiden sich so viele junge Menschen für ein Hochschulstudium und nicht für eine berufliche Ausbildung? Ist es das Anspruchsdenken im familiären Umfeld, dem Freundeskreis und der damit einhergehenden mangelnden Anerkennung vieler Ausbildungsberufe? Oder denken zu viele, dass nur eine akademische Bildung auf dem Arbeitsmarkt zähle?

    Volle Hörsäle, einsame Werkbank

    Die Hörsäle sind voll, während die Zahl der Auszubildenden rückläufig ist. An den Hochschulen in NRW haben sich im Wintersemester 2015/16 insgesamt 743.100 Studierende eingeschrieben. Laut statistischem Landesamt sind dies 3,5 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Zahl der Auszubildenden sank hingegen zuletzt um 0,5 Prozent, im Handwerk sogar um mehr als 4 Prozent!

    Master statt Meister – Uni oder Ausbildung?

    Es ist höchste Zeit, mit Vorurteilen aufzuräumen, meint Petra Pigerl-Radke, die Geschäftsführerin des Bereichs Aus- und Weiterbildung der IHK Mittlerer Niederrhein. Das Abitur wird mittlerweile vielfach als Mindestabschluss einer schulischen Qualifikation angesehen. Dabei bilde jeder Schulabschluss ein solides Fundament für die duale Berufsausbildung, die mit einer entsprechenden Weiterqualifizierung auch weitere attraktive und damit auch gut bezahlte Aufstiegsmöglichkeiten eröffnet. Auch das klassische Vorurteil, dass Akademiker grundsätzlich mehr verdienen als Nicht-Akademiker hält sich hartnäckig, so die-IHK Expertin.

    Der gute Mittelweg: Duale Ausbildungswege

    Dass dies nur bedingt stimmt, zeigt eine Untersuchung, die der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) in Auftrag gegeben hat zum Vergleich der akademischen und beruflichen Bildung. Die Untersuchung macht deutlich, dass das Einstiegsgehalt von ausgebildeten Fachkräften oft höher ist als viele meinen, und zählt hierzu zahlreiche Bereiche auf. Eine berufliche Ausbildung mit späterer beruflicher Weiterbildung kann durchaus lukrativer sein als ein jahrelanges Studium. Denn nicht immer könne die lange Ausbildungszeit von Akademikern durch ein höheres Einstiegsgehalt sowie ein höheres Lebenseinkommen kompensiert werden. Die Vergleichsstudie entkräftet auch das Vorurteil, dass Akademiker seltener arbeitslos sind als Nicht-Akademiker. Die Zahlen belegen, dass eine duale Ausbildung mit anschließender Aufstiegsfortbildung noch besser vor Arbeitslosigkeit schützt als ein Studium, so Pigerl-Radke.

    Aufklären und Informieren

    Anhand des Vergleichs kommt der DIHK zu dem Fazit: Mit einem Hochschulabschluss in der Tasche verdient man keineswegs generell mehr als ein Nicht-Akademiker. Und die Chance, nach einem Studium eine adäquate Beschäftigung in einer unbefristeten Anstellung zu finden, ist geringer als mit einem Meister-Technikerabschluss. Das liegt jedoch nicht nur an der deutschen Bildungspolitik, sondern auch an Informationsdefiziten. NRW-Arbeitsminister Rainer Schmelzer und Ralf Kersting, Präsident der Industrie- und Handelskammer NRW, haben eine Landeskampagne zur Stärkung der dualen Ausbildung auf den Weg gebracht. Die Kampagne sei ein notwendiger Schritt, um zunehmenden Akademisierungstendenzen zu begegnen, sagte Kersting.

    Persönlichkeitsgerechte Wege wählen

    Wir wollen, dass Ausbildung und Studium von den jungen Leuten als gleichwertig betrachtet werden. Zu viele denken, dass nur eine akademische Bildung auf dem Arbeitsmarkt zähle. Aber es gibt eine Vielzahl von persönlichkeitsgerechten Ausbildungsmöglichkeiten mit attraktiven, beruflichen Perspektiven. Berufliche und akademische Bildung sind lediglich andersartig, verdienen aber gleichermaßen Anerkennung und Förderung. In Zukunft brauchen wir sowohl Facharbeiter als auch Hochschulabsolventen. Beides schwindet derzeit – so entsteht eine Abwärtsspirale, die den Fachkräftemangel noch verstärkt, der der Wirtschaft aus demografischen Gründen ohnehin schon droht.

    Wer schlau ist, fragt nach! – Gerne uns!

    Ein aufklärendes Gespräch und kompetente Beratung geben oft wertvolle Impulse und nützliche Informationen zu den vielen existierenden Möglichkeiten. Durch unsere enge Zusammenarbeit mit Partnern aus Wirtschaft, Verbänden und Bildung können wir Ihnen diese Möglichkeiten näherbringen und Sie bei Entscheidungen oder schon begonnenen Veränderungsprozessen unterstützen. Gerne kommen wir mit Ihnen ins Gespräch und freuen uns auf einen Kontakt.

     

    Ihr Gereon Stolle & Team