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  • Mit 70 noch arbeiten – warum nicht?

    Das Weiterarbeiten im Rentenalter ist für immer mehr Ältere kein Tabu mehr. Wie das Statistische Bundesamt anhand erster Ergebnisse aus dem Mikrozensus 2016 mitteilte, ging im vergangenen Jahr jeder Neunte in der Altersgruppe der 65- bis 74-Jährigen einer Erwerbstätigkeit nach. Das sind doppelt so viele wie vor zehn Jahren. Das liegt auch daran, dass seit 2012 die Altersgrenze für die gesetzliche Rente schrittweise auf 67 Jahre angehoben wird.

    Sinnvolles tun und Erfahrungen weitergeben

    Länger arbeiten würde mancher Arbeitnehmer schon jetzt gern. Das ergab eine Umfrage der GfK Marktforschung von 1265 Befragten für den Bankenverband. So wollen 32 Prozent am liebsten erst zwischen 65 und 69 Jahren in den Ruhestand gehen. Über ihren 70. Geburtstag hinaus möchten sogar neun Prozent noch arbeiten. Auch geben viele Rentner in Umfragen an, gerne weiter einer Tätigkeit nachzugehen, um ihre Erfahrungen an Jüngere weiterzugeben, Sinnvolles zu tun oder einfach fit zu bleiben. Die steigende Lebenserwartung, der demografische Wandel und die Fitness älterer Menschen sprechen jedenfalls für eine längere Beschäftigung. Zudem hat die Bundesregierung das längere Arbeiten durch viele Maßnahmen attraktiver gemacht.

    Länger arbeiten lohnt sich

    Länger zu arbeiten ist seit Jahresbeginn noch interessanter geworden. Wer freiwillig sein Berufsleben verlängern möchte, der kann das tun und wird mit einem spürbar höheren Anspruch auf gesetzliche Rente belohnt. Bei der gesetzlichen Rentenversicherung gibt es jedenfalls keine Probleme. Niemand wird gezwungen, einen Rentenantrag zu stellen. Und für jeden Monat, den die Rente später gezahlt werden muss, gibt es 0,5 Prozent Zuschlag. Das bedeutet bei einem Jahr Verlängerung von sechs Prozent – lebenslang! Zudem gelten seit dem 1.Juli bessere Hinzuverdienstregeln. Wer vor Erreichen der Regelaltersgrenze nur einen Teil seiner Rente mit Abschlägen beziehen möchte, kann jetzt mehr Geld hinzuverdienen. Von jedem zusätzlich verdienten Euro werden jetzt 40 Cent auf die Rente angerechnet, die anderen 60 Cent bleiben auf dem Konto.

    Gewinn für beide Seiten

    Und der Arbeitgeber? Darf er einem Beschäftigten wegen Erreichens der Regelaltersgrenze kündigen? „Nein, das ist generell verboten, denn im Sozialgesetzbuch hat der Gesetzgeber besonderen Kündigungsschutz geschaffen. Aber in vielen Fällen ist gar keine Kündigung notwendig, um einen älteren Arbeitnehmer zu verabschieden. Es kommt auf den Arbeitsvertrag an, und zwar ob eine Befristung enthalten ist. Typische Formulierungen lauten: Das Arbeitsverhältnis endet mit dem Erreichen des für den Arbeitnehmer geltenden Regelrentenalters“, so der Viersener Fachanwalt Dr. Marco König. Dann hätte der Mitarbeiter keinen Anspruch darauf, seinen Arbeitsvertrag fortzuführen. Wenn aber Arbeitnehmer und Arbeitgeber wollen, können sie den Arbeitsvertrag ändern, indem die Befristung verschoben oder ganz aufgehoben wird. Das hat der Gesetzgeber im Paragrafen 41 SGB VI ausdrücklich geregelt.

    Erfahrung Älterer als Fahrtwind der Zukunft

    Eine gute Botschaft für den Arbeitgeber. Er ist nun gefragt, seine wertvollen Älteren aufmerksam zu pflegen und innovative Anreize für eine längere Zusammenarbeit zu schaffen. Denn zukünftig werden die Erhaltung der Leistungskraft und die Qualifikation wichtiger als das Alter sein! Somit bleiben dem Unternehmen Fachkräfte und ein wichtiger Produktionsfaktor länger erhalten: die Erfahrung! Altersgerechte Arbeitsbedingungen verbunden mit einer kontinuierlichen, altersgerechten Weiterbildung, auch zur eigenverantwortlichen Gesunderhaltung, ist ein Weg der Zukunft.

    Wir beraten Sie!

    Firmen und Menschen zu unterstützen und zu begleiten, um neue Wege und Perspektiven zu erarbeiten, ist unsere Profession, die wir mit Begeisterung wahrnehmen.

    Ein Anruf 02162 – 354 218 oder eine E-Mail genügt. Wir freuen uns auf Sie!

    Gereon Stolle und Team

     

  • Ständig erreichbar – wenn Arbeitnehmer in den Ferien nicht abschalten

    Rund um die Uhr erreichbar, immer und überall – ein Zwang, selbst im Urlaub. Doch es ist Realität für viele Menschen. Arbeiten im Park, auf dem Sofa und selbst am Strand im Urlaub werden noch Fragen des Chefs beantwortet. Etwa jeder dritte Erwerbstätige hat in seinem letzten Urlaub mindestens einmal in die Dienst-Mails geschaut.Handy und Tablet machen es möglich, dass Arbeitnehmer immer und überall im Einsatz sein können. So ergab eine Meinungsumfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur, dass fast jeder zweite Erwerbstätige in Deutschland nach Feierabend seine beruflichen E-Mails checkt. Und 20 % der Beschäftigten werden zudem mindestens einmal pro Woche nach Feierabend dienstlich angerufen. Oder man geht einfach mal früher nach Hause und loggt sich später wieder ein – die dank moderner Kommunikationsmittel mögliche Flexibilität wird in der heutigen Arbeitswelt gefeiert. Doch es zeigen sich mehr und mehr Schattenseiten.

    Einzweischneidiges Schwert

    Wie so vieles in unserem Lebensalltag ist auch die Erreichbarkeit ein zweischneidiges Schwert. Einerseits wird dadurch flexibles Arbeiten ermöglicht, was im Interesse der Beschäftigten ist. Andererseits ist die ständige Erreichbarkeit für viele Beschäftigte zunehmend belastend und mit demVerlust von Erholzeiten verbunden. Stressbedingte Gesundheitsbeschwerden wie Bluthochdruck und psychische Beschwerden wie Ängstlichkeit, Schlafstörungen, Burnout oder ernsthafte Krankheiten wie Depression sind schlimmstenfalls die Folge.

    Keine Chance zur Ruhe zu kommen

    Eine aktuelle Studie der Initiative Gesundheit und Arbeit (iga) bestätigte, dass ständig für den Beruf auf Abruf zu stehen auf die Gesundheit schlagen kann. Ein Fünftel der Befragten dieser Studie gaben an, in ihren Schlaf- und Erholungszeiten beeinträchtigt zu sein. Zudem fühlte sich ein Drittel der Befragten im Familienleben und bei Freizeitaktivitäten eingeschränkt. Der Anteil der Beschäftigten, die wegen der ständigen Erreichbarkeit nicht zur Ruhe kommen, so die Studie, sei signifikant größer als bei Beschäftigten mit klar abgegrenzter Freizeit.

    Das Recht auf Nichterreichbarkeit

    So ist es nicht verwunderlich, dass gut 60 % Prozent der Befragten, die in der Freizeit vom Arbeitgeber erreichbar sind, sich deshalb gesetzliche oder betriebliche Regelungen für die Erreichbarkeit wünschen. Bei den Partnern der Berufstätigen ist der Leidensdruck der iga-Studie zufolge noch höher. So sind 83 % für klare Regelungen und fast 70 % sprachen sich dafür aus, dass die Erreichbarkeit ganz wegfällt.

    Einige Konzerne wie die Telekom, BMW und Volkswagen haben inzwischen Schutzmechanismen/Regelungen für ihre Mitarbeiter eingeführt. Doch die überwiegende Mehrzahl der Beschäftigten ist im Mittelstand, den kleinen und mittleren Unternehmen (KMU), im Handwerk und kommunalen Betrieben beschäftigt. Und hier fehlt es meist an Ressourcen, um die Problematik der ständigen Erreichbarkeit und deren Folgen gezielt anzugehen.

     

     

    Gerne beraten wir Sie zu diesem Thema individuell und informieren Sie in einem unverbindlichen Gespräch über viele interessante Lösungsmöglichkeiten. Schreiben Sie uns oder rufen Sie einfach an – wir freuen uns darauf, mit Ihnen ins Gespräch zu kommen.

     

    Herzlichst

    Ihr Gereon Stolle & Team

  • Das verlorene Potenzial

    Das verlorene Potenzial

    Jeden zehnten Betrieb trifft Rente mit 63

     

    Die Zahl der älteren Beschäftigten in deutschen Unternehmen ist seit der Einführung der Rente mit 63 deutlich gesunken. Dies geht aus einem Bericht der Bundesagentur für Arbeit (BA) hervor. Seit Juli 2014 können Arbeitnehmer abschlagsfrei schon mit 63 Jahren in Rente gehen, wenn sie 45 Beitragsjahre nachweisen. Zuvor war das erst ab dem 65. Lebensjahr möglich. Dabei werden auch Zeiten des Bezugs von regulärem Arbeitslosengeld berücksichtigt.

     

    Gesunde qualifizierte Frührentner

    Diese Chance lassen sich viele Ältere nicht entgehen. So sank die Zahl sozialversicherungspflichtiger Beschäftigter im Alter ab 63 Jahren um acht Prozent. Dagegen war sie im vergleichbaren Zeitraum von Juni bis März 2014 um neun Prozent gestiegen! Demnach gehen vor allem gesunde und gut qualifizierte Männer mit 63 in Frührente. Fachkräfte, die in der Wirtschaft dringend benötigt werden. Dies zeigt auch eine Studie des Instituts für Arbeitsmarkt und Berufsforschung (IAB). Nach Erkenntnissen der Arbeitsmarktforscher ist gut jeder zehnte Betrieb in Deutschland von der Neuregelung betroffen. Eine geringe Rolle spiele die Regelung dagegen in der Gastronomie, in den Medien sowie im Kunst- und Unterhaltungssektor, so der Bericht des IAB. Die Hälfte der freiwerdenden Stellen hätten die Unternehmen neu besetzt. In fast einem Drittel der Fälle versuchten die Firmen dagegen, Mitarbeiter mit attraktiven Angeboten zu halten.

     

    Fatale Folgen im öffentlichen Dienst

    Am stärksten nutzen jedoch Mitarbeiter im öffentlichen Dienst die im Vorjahr geschaffene Neuregelung, mit 63 abschlagsfrei in Rente gehen zu können. Mit fatalen Folgen für Wirtschaft, Kommunen und Bevölkerung. Neben dem zu bewältigenden demografischen Wandel und den steigenden Lasten werden Verwaltungen von der Neuregelung voll erwischt. Viele Verwaltungsabläufe geraten noch mehr ins Stocken wie z. B. Genehmigungsanträge für Firmen und Privatleute oder die Begutachtung zum vorbeugenden Brandschutz angesiedelt bei der Feuerwehr kann nicht mehr zeitnah durchgeführt werden. Firmenansiedlungen oder Erweiterungen und die Unterstützung bei der gesetzlich jährlich durchzuführenden Gefährdungsanalyse bleiben auf der Strecke und damit Arbeitsplätze, Menschen mit Familien und Einnahmeverbesserungen der Kommunen.

     

    Potenziale erkennen und nutzen

    Das Paradoxe ist, dass die Menschen fernab der gesetzlichen Regelungen gerne sogar länger arbeiten würden als auch bis zum 65. Lebensjahr. Das hatte vergangenes Jahr eine Umfrage der GfK Marktforschung von 1265 Befragte für den Bankenverband zutage gebracht. Danach wollten 32 Prozent am liebsten erst zwischen 65 und 69 Jahren in den Ruhestand gehen. Über ihren 70. Geburtstag hinaus möchten sogar neun Prozent noch arbeiten. Die überwältigende Mehrheit von 86 Prozent der Befragten war zudem der Meinung, der Renteneintritt solle flexibel gestaltet werden.

     

    Arbeitsplätze attraktiv machen

    Unternehmen und auch Verwaltungen können viel tun, um hier gegenzusteuern und die benötigten wertvollen älteren Arbeitskräfte zu halten. Gerne informieren wir Sie über Möglichkeiten und Wege. Ein Anruf oder eine E-Mail genügt, und wir sind für Sie da! Auf ein unverbindliches Gespräch freuen wir uns!